Aiana's Rückkehr

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Aiana

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Aiana's Rückkehr

von Aiana am 13.02.2016 12:48

,,Mom?'' Aianas Stimme war rau und sie klang traurig. ,,Dad?'' Sie betrat das Wohnzimmer und was sie dort sah, raubte ihr den Atem. Alles war voller Blut, einzelne Körperteile lagen im Raum verteilt und es stank verächtlich nach verwesenen Leichen.
Ohne, es kontrollieren zu können, rannten Aiana tausende von Tränen die Wange hinunter und tropften auf den mit Blut bedeckten Boden.
Lange hatte sie überlegt zurückzukehren, bis sie endlich den Mut dazu hatte. Doch jetzt brachte es ihr nichts mehr. Sie waren tot. Ihre Familie war tot. Alles, was ihr übrig gelieben war, ist nun nichts als ein Haufen Blut, verbranntes Fleisch und zerbrochene Knochen.
Sie sank auf die Knie, legte ihr Gesicht in die Hände und weinte stumm vor sich hin. Irgendwann hatte sie das Zeitgefühl verloren.
Aiana wollte sterben, ihrem Leben ein Ende setzen. Denn was brachte es ihr, wenn ihre Familie tot ist? Es hält sie nichts mehr hier. Jeder, der ihr etwas bedeutet hatte, hatte sie verlassen. Sie war ein Niemand. Nutzlos. Ein wehrloses Kind.

Manchmal fragte sie sich, ob sie nun auch tot wäre, wäre sie nicht verwandelt worden. Wahrscheinlich würden ihre Knochen verteilt in diesem Raum liegen, ihr Blut die sonst so weißen Wände zieren und ihre Knochen als Brennholz benutzt werden.
Sie vernahm ein Geräusch und Stimmen. Schritte waren zu hören, das Rascheln einzelner Ketten und nachladende Waffen. Jäger. Sie zischte leise, stand mit wackelnden Beinen auf und ging zu einem der verrosteten Fenster. Leise, bedacht keinen Mucks von sich zu geben, öffnete sie es, kletterte heraus und sprang, für ihre Verhältnisse, elegant auf den Kiesboden.
Sie wusste nicht wo sie hin sollte. Ihre Füße trugen sie weiter, einfach weg von ihrer Vergangenheit. Die kostbare Zeit, die sie hätte nutzen können, lies sie nur dahinschweifen. Aiana war sich nicht mal sicher, ob sie überhaupt lebte. Tief in ihr spürte sie eine eisige Kälte. Eine eiserne Faust, die ihr Herz umklammerte. Und so schnell würde sie sie auch nicht verlieren..sie würde leiden. Immer wieder die Höllenbilder vor ihrem Auge sehen. Träume, die sie verfolgten. Jedes mal. Immer und immer wieder.
Sie war unsterblich. Was bringt einem jedoch die Unsterblichkeit, wenn man sieht, wie sich alles verändert? Wie sich Personen verändern? Wie sie altern, aber man selbst jung bleibt?
Irgendwann hat man nichts, außer sich selbst.
Man hängt an einem Faden, an einer Schnur, die jeden Moment durchtrennt werden könnte.
Und es wäre alles vorbei.
Nur ein Haufen Asche bleibt zurück und niemand erinnert sich an dich, bis auch der restliche Hinweis auf deine Existenz vernichtet wurde. 

Nur ein Haufen Asche bleibt zurück und niemand erinnert sich an dich, bis auch der restliche Hinweis auf deine Existenz vernichtet wurde.

                                             

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Fuchs
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Re: Aiana's Rückkehr

von Fuchs am 13.02.2016 13:17

Gut formuliert, echt gut geschrieben..

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Aiana

27, Weiblich

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Re: Aiana's Rückkehr

von Aiana am 13.02.2016 13:24

Danke :)

Nur ein Haufen Asche bleibt zurück und niemand erinnert sich an dich, bis auch der restliche Hinweis auf deine Existenz vernichtet wurde.

                                             

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